In vier Wochen startet die Lkw-Maut auf allen Bundesstraßen

Berlin,

Die technischen Vorbereitungen für die Ausweitung der Lkw-Maut laufen planmäßig. Für die Mauterhebung auf allen Bundesstraßen wurde das Lkw-Mautsystem technisch weiterentwickelt. Das betrifft sowohl die automatische und manuelle Mauterhebung sowie die Kontrolle. Damit kann ab 1. Juli 2018 die Lkw-Maut in Deutschland auf alle Bundesstraßen ausgeweitet werden. Aktuell besteht die Mautpflicht in Deutschland für Lkw ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auf rund 15.000 Kilometer Autobahnen und ausgewählten Bundesstraßen. Mit der Ausweitung der Mautpflicht auf alle Bundesstraßen ab Mitte des Jahres vergrößert sich das mautpflichtige Streckennetz auf rund 52.000 Kilometer.

Schätzungen zufolge werden die Fahrzeuge von rund 30.000 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusätzlich von der Mautpflicht betroffen sein. Die Unternehmen sollten die verbleibende Zeit bis zum 1. Juli 2018 nutzen, um zu prüfen, ob sie Fahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen mit einem zulässigem Gesamtgewicht ab 7,5 Tonnen in ihrem Fuhrpark haben und dann entscheiden, auf welchem Weg sie die Maut zukünftig bezahlen wollen.

Das automatische Einbuchungsverfahren

Die Mauterhebung über das automatische Einbuchungsverfahren mit der On-Board Unit ist nach wie vor der komfortabelste Weg die Gebühr zu entrichten. Von Oktober 2017 bis Ende März 2018 wurden die aktuell rund 1,1 Millionen On-Board Units für die automatische Mauterhebung schrittweise von der dezentralen auf eine zentrale Mauterhebung umgestellt. Die On-Board Units senden zeitversetzt und verschlüsselt Fahrtdaten und mautrelevante Fahrzeugmerkmale an das Toll Collect-Rechenzentrum. Dort findet die Berechnung der Maut für die befahrenen gebührenpflichtigen Streckenabschnitte statt. Informationen zu den einzelnen Fahrten können die Transportunternehmer und Fahrer im Kunden-Portal unter „Nicht abgerechnete Fahrten“ spätestens nach 48 Stunden, in der Regel früher, einsehen. Wenn für die einzelnen Fahrten und Kunden Kostenstellen in der OBU vergeben werden, gelingt die Zuordnung später leichter.

Neue Gewichtsklassen seit 1. Juni 2018 sichtbar

Im Rahmen der Weiterentwicklung wurde technisch die Möglichkeit geschaffen, die Maut nach zusätzlichen Gewichtsklassen zu differenzieren.

Ab 1. Juni 2018 werden auf den On-Board Units die neuen Gewichtsklassen sichtbar:

  • < 7,5 Tonnen
  • ≥ 7,5 Tonnen – 11,99 Tonnen
  • ≥ 12 Tonnen – 18 Tonnen
  • > 18 Tonnen

Im Fahrzeuggerät ist das zulässige Gesamtgewicht, das bei der Registrierung angegeben wurde, dauerhaft gespeichert. Das Gewicht ist anzupassen, wenn ein Anhänger an- oder abgekoppelt wird.

Die aktuell gültigen Mautsätze bleiben auch nach dem 1. Juli 2018 zunächst in Kraft. Die falsche Auswahl und Einstellung einer der Gewichtsklassen zwischen 7,5 Tonnen und > 18 Tonnen wird darum vorläufig nicht geahndet. Die Mitwirkungspflichten des Fahrers bleiben vorläufig gleich. Weiterhin ist die aktuelle Achszahl einzugeben, sofern sie von der auf der OBU personalisierten Achszahl abweicht. Die gültigen Tarife sind unter www.toll-collect.de einzusehen und gelten auf Autobahnen und Bundesstraßen.

Das Bundesfernstraßenmautgesetz wird auf der Grundlage eines neuen Wegekostengutachtens schnellstmöglich angepasst. Daraus werden sich neue Mautsätze und neue Mitwirkungspflichten ergeben. Die Einführung neuer Gewichtsklassen ist nach dem neuen Wegekostengutachten grundsätzlich möglich und vom Gesetzgeber beabsichtigt.

Das manuelle Einbuchungsverfahren

Das weiterentwickelte manuelle Einbuchungsverfahren bietet verschiedene Möglichkeiten für die Bezahlung der Mautgebühren. Unverändert bleibt, dass die Maut vor Beginn der Fahrt bezahlt werden muss. Die manuelle Einbuchung ist per Toll Collect-App auf mobilen Endgeräten, wie Smartphone und Tablet möglich. Weiterhin kann über stationäre PC oder 1.100 neue Mautstellen-Terminals gebucht werden. Die neuen Mautstellen-Terminals ergänzen die Online-Einbuchung.

Eine leicht verständliche Menüführung, die intuitiv erfassbar ist, hilft dem Kunden schnell und sicher die Maut zu bezahlen. Unabhängig davon, ob der Kunde Smartphone, Tablet, einen stationären PC oder das Mautstellen-Terminal für die Einbuchung verwendet, findet er stets die gleiche Benutzeroberfläche. Sie passt sich dem jeweiligen Gerät an und erleichtert die Handhabung. Die Einbuchung ist in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Polnisch möglich.

Jeder Kunde kann jeden zur Verfügung stehenden manuellen Einbuchungsweg nutzen, ohne sich vorab bei Toll Collect registrieren zu müssen. Darüber hinaus bietet die neue manuelle Einbuchung nicht registrierten Kunden einen zusätzlichen Service: Mit dem Anlegen eines Einbuchungskontos können sie die Fahrzeuge, mit denen sie sich häufig manuell einbuchen, oft befahrene Strecken sowie Zahlungsmittel hinterlegen.

Kontrollsäulen

Zukünftig werden auf den Bundesstraßen Kontrollsäulen überprüfen, ob die Mautpflicht eingehalten wird. Die Kontrollsäulen ergänzen die mobilen Kontrollen des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG). Kontrollbrücken werden auf Bundesstraßen nicht errichtet. Technisch sind die Kontrollsäulen mit ähnlichen Funktionen ausgestattet wie die auf den Autobahnen installierten Kontrollbrücken. Die rund 600 Kontrollsäulen, die vier Meter hoch und blau/grün gekennzeichnet sind, überprüfen, ob vorbeifahrende Fahrzeuge mautpflichtig sind und die Gebühr ordnungsgemäß entrichtet haben.

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